Unter falscher Flagge
Heute habe ich etwas ausgegraben, von den ich eigentlich sicher war, dass ich es im Verlauf in den vergangenen Jahren wieder verkauft hätte. An diesem Modell ist alles „besonders“, angefangen vom Vorbild, über das Modell bis zu dessen Hersteller. Die Bahngesellschaft, auf der sie fuhr miteingeschlossenen.
Die Nordfriesische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft sollte nun nach DIESEM Post definitiv jedem Lesern dieses Blogs inzwischen bekannt sein. HIER fand fand zudem die Nachfolgegesellschaft und ihr Triebwagen im aktuellen Look Erwähnung.
Die NVAG, wie sie kurz und knapp hiess, beförderte bis zu ihrem bitteren Ende Kurswagen an die Nordseeküste in Dagebüll, welche von der DB aus den grossen Zentren Deutschlands per IC nach Niebüll gebracht wurden. Die Nachfolgegesllschaft führt diesen rührenden, etwas aus der Zeit gefallenen Service fort.
Um all die stromfressenden Bequemlichkeiten eines modernen Intercity-Wagens mit genügend Energie versorgen zu können, liess sich die NVAG 1991 von Henschel die V100 1233 (später 211 233-3) für ihre Bedürfnisse umbauen. Als V100 war sie nachher nicht mehr zu erkennen, erhielt sie doch unter Anderem neue Vorbauten und ein Führerhaus, das optisch den Henschel-Dieselloks der damaligen Zeit entsprach.
Nein, MaK ist da gar nichts. Nicht im Geringsten. Keine einzige Schraube. Weil das Liliput-Modell von MaKs DE1002 damals das Einzige war, dass als moderne, vierachsige Diesellok erhältlich war, entschied sich eine Firma „New Line Reckzügel“ aus Österreich auf Basis dieses Modells eine DL2 der NVAG umzulackieren.
Zu dieser Firma konnte ich im Internet keine brauchbaren Informationen mehr finden; ich weiss aber, dass sie nach Vorbild der NVAG neben der DL2 noch deren Triebwagen T4 und die Wagen aus dem Pendelzug zur DL2 herstellte. Der Triebwagen basierte auf einem Kleinbahn-Modell, die Wagen wurden aus Roco-Modellen zusammengeschnippelt.
Ich fand die Idee der DL2 auf MaK-Basis umwerfend und bestellte mir beim NVAG-Fanshop ein solches Modell. Reckzügel gab sich beim Umlackieren des Modells wirklich Mühe, hatte aber ganz offensichtlich mit den vielen Kanten an den Vorbauten zu kämpfen. Auch waren die beiden zirkulären, parallel verlaufenden Streifen eine Herausforderung. Nein, das „Modell“ der NVAG-DL2 ist, gepaart mit den Unzulänglichkeiten des Liliput-Modells, definitiv nicht mein schönstes Pferd im Stall. (Kann man das so sagen?)
Aus diesem Grund fristete sie bis jetzt ein Dasein im Keller zwischen anderen Dingen, die ich zwar habe, aber auf die ich durchaus verzichten könnte. Eigentlich wollte ich dieses Modell auch wieder verkaufen und war mir sogar sicher, dass ich die DL2 nicht mehr habe.
Ganz offensichtlich habe ich sie noch. Sie wurde zwischenzeitlich zugerüstet und ich finde, dass sie so auch auch wert wäre, hier bei der Vorstellung meiner Kuriositäten präsentiert zu werden. Vielleicht bekommt sie ja in Zukunft sogar ein Plätzchen in der Fffitrine, zusammen mit den beiden ebenfalls nicht ganz perfekten NVAG-Güterwagen aus dem vorherigen Post.
So sehen übrigens die Henschel-Diesellokomotiven aus dem damaligen Lieferprogramm aus, das auch Teile für den Umbau der DL2 beigesteuert hat. Diese gelbe Lok war ursprünglich bei der Varde - Norre Nebel - Bahn hundertzwanzig Kilometer nördlich in Dänemark zuhause.
Die DL2 der NVAG sah im Ablieferungszustand wie auf diesem Bild von Wikipedia aus.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen