Alt om Norge! 🙂

Heute, am 17. Mai, feiert Norwegen Geburtstag. Am heutigen Tag im Jahre 1814 wurde in Eidsvoll, einem Städtchen nördlich von Oslo, die erste Verfassung Norwegens als unabhängiger Staat verabschiedet.



Auch wenn ich persönlich die modernere Geschichte Norwegens spannend finde, ist dies hier eigentlich ja kein Geschichts-Blog. Darum, wer mehr zum Nationalfeiertag und zur Geschichte dazu erfahren möchte, dem empfehle ich diesen Link anzuklicken.





Nichtsdestotrotz ist der 17. Mai für mich Grund eines meiner norwegischen Modelle aus der Fffitrine zu holen und es Euch näher vorzustellen.





Konduktørvogneren wurden in Norwegen als Gepäckwagen in Personenzügen, aber auch als Begleitwagen in reinen Güterzügen und allem dazwischen eingesetzt. Die NSB hatte alle möglichen Konduktørvogneren in allen möglichen Ausführungen. Beispielsweise wurden auch deutsche Donnerbüchsen, die bei der überhasteten Abreise selbstdeklarierter Herrenmenschen in Norwegen zurückbleiben, später ebenfalls zu Konduktørvogn umgebaut.




Das Vorbild meines Wagens wurde 1912 als CF3b 548 zusammen mit zwei Brüdern an die Randsfjordbane geliefert. Das C im Namen bedeutet, dass er nicht nur für den Transport von Stückgut, Gepäck und dem Zugführer vorgesehen war, dafür steht das F, sondern dass er auch noch Sitzplätze für normale Fahrgäste aufweist. Bei einem solch kurzen Wagen allerdings nicht allzu viele. Aus dem CF3b 548 wurde später BFV21 548.





Der Wagen wurde im Laufe seiner aktiven Karriere mehrmals umgebaut, was jeweils Einfluss auf die Anzahl angebotener Sitzplätze, bzw. auf die Grösse des Gepäckabteils hatte.

Mit seinen knapp zehn Metern Länge wurde er bis 1979 bei den Norwegischen Staatsbahnen eingesetzt und anschliessend an die Krøderbanen abgegeben. Dort wurde er in den letzten Jahren restauriert und dabei äusserlich wieder in den Ablieferungszustand zurückversetzt. Das augenfälligste Merkmal dieses Umbaus: er hat wieder zwei grosse Fenster im Fahrgastbereich.





Ich habe diesen Wagen bei meinen Besuchen zwischen Krøderen und Vikersund nie bewusst wahrgenommen, jedenfalls habe ich keine Bilder von ihm bei mir gefunden. Letzen Sommer, als ich dort war, war er höchstwahrscheinlich noch in Revision, hätte er bestens in den Zug gepasst, der an meinem Besuchstag unterwegs war.





Das Modell wurde 1994 zum fünfundzwanzigsten Geburtstag des Norsk Jernbaneklubb - dem Betreiber der Krøderbanen - von einer Firma CM Collector Model gebaut. Diese Firma hat auch noch andere, wirklich ansehnliche Modelle hergestellt. Leider gibt es sie nicht mehr.

Im Fall meines CF3d wurde ein Gehäuse aus Messing auf ein abgeändertes Chassis von Roco gesetzt.





Eigentlich kannte ich das Modell nur von Fotos beispielsweise aus dem Internet, hatte aber ein Auge darauf geworfen, passt es doch bestens zu meiner Vorlieben für kleine Wägelchen und skandinavische Eisenbahnen.





Mein norwegischer Lieblingshändler aus Tønsberg bot dann vor einiger Zeit dieses Modell als Occasion an. Allerdings als Auktion. Und offensichtlich war ich nicht alleine mit dem festen Willen dieses Modell un-be-dingt haben zu wollen. Am Ende der Frist gab es dann noch eine richtige Bieterschlacht zwischen einem anderen Interessenten und mir. Ich habe schlussendlich - wie Ihr unschwer erkennen könnt - gewonnen. Mein „Rivale“ hat mir dann aber noch zum Gewinn gratuliert, was ich ihm sehr, sehr hoch anrechne. (Falls Du diesen Post hier zufälligerweise lesen solltest: Du siehst, ich habe nach wie vor ganz grosse Freude an diesem Modell. Ich hoffe ernsthaft, dass dies ein bisschen über Deine Enttäuschung hinweg hilft.)





Als ich als neuer Besitzer feststand, hätte mir das Modell per Post schicken lassen können. Ich wollte aber wieder einmal nach Norwegen. Weil ein Besuch bei Togbutikken.no in Tønsberg bei solchen Gelegenheiten fast zum Protokoll gehört, bat ich, das Modell für mich zu lagern.





Just zu diesem Zeitpunkt hat sich ein Virus und seine Nachkommen aus dem chinesischen Wuhan auf den Weg rund um die ganze Welt gemacht. Da man der Verbreitung dieses Virus Einhalt bieten musste, war Reisen über viele Monate nicht mehr möglich. Das kleinste Problem in diesem Zusammenhang war bestimmt mein CF3d, der sich noch in Tønsberg befand.





Bis im letzten Sommer, bis man endlich wieder reisen konnte. Ich habe mich dann auch sofort auf die Reise gemacht, natürlich nicht nur, um mein Modell abzuholen. Aber ihn definitiv in meinen Besitz zu überführen, war ein wichtiges Traktandum bei der Ferienplanung. Es war bekanntlich nicht das einzige, schöne Modell, das seit dieser Reise meine Sammlung ergänzt.





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