zwei Seen entlang

Der Hallwilersee und der Baldeggersee sind der Grund, dass das Seetal so heisst, wie es eben heisst. Und dieses wiederum liegt im Schweizer Mittelland, in den Kantonen Aargau und Luzern. Natürlich wollte auch dieses Tal mit einer Bahn erschlossen werden, als Landstrich der Meinung war, er müsse einen Bahnanschluss haben. Wie so oft, stimmte auch hier der Traum mit den finanziellen Mitteln nicht ganz überein. Zum Bau der Seetalbahn griff man darum auf das Geld britischer Spekulanten zurück und baute möglichst sparsam. Beispielsweise folgt das Trasse über weite Strecken der Landstrasse und deren Topografie. Weil die Seetalbahn dadurch starke Steigungen aufweist, gefolgt von entsprechenden Neigungen und Gleisradien, die eher untypisch für eine Bahn ausserhalb alpiner Gegenden sind, ist der Rollmaterialeinsatz auf Seetalbahn bis heute aussergewöhnlich.


Triebwagen De 4/4 1667 von Roco und Krokodil-Lok De 6/6 15303 von Trix

Ein Beispiel dafür sind die Seetalwagen, die in diesem Blog HIER, HIER, HIER, HIER und vor fast zehn Jahren HIER bis zum Abwinken zelebriert werden. (Habe ich einen Eintrag zum Thema übersehen? 😀) Jedenfalls werde ich Euch hier nicht ein weiters Mal mit diesen Wagen belästigen... 


Modell der De 6/6 15303, Maschinenseite (Trix)

Neben eben genau diesen Wagen, sind auch die Triebfahrzeuge auf der Seetalbahn zu einem grossen Teil speziell; etliche Lokomotiven der SBB durften und dürfen bis heute nicht auf dieser Strecke eingesetzt werden. Als die SBB die Strecke übernommen hat, bestellte sie als Erstes sechsachsige Lokomotiven für diese Strecke, die drei Seetalkrokodile mit der amtlichen Bezeichnung De 6/6. Krokodile für eine Strecke im Mittelland waren ansonsten ungewöhnlich, verkehrten ihre grossgewachsenen Schwestern damals auf den gebirgigen Hauptbahnen über Gotthard und Lötschberg. 


Modell der De 6/6 15303, Gangseite (Trix)

Auch die Triebwagen im Seetal entsprechen bis heute nicht denen, die man auf jeder sonstigen SBB-Strecke beobachten kann. Während vieler Jahre wurden die Personenzüge mit De 4/4-Triebwagen befördert. Die Getriebe eines Teils dieser Gepäcktriebwagen wurden den topographischen Gegebenheiten dieser Strecke angepasst, ausserdem wurden sie rostbraun lackiert. In dieser Farbe wurden sonst nur Rangierlokomotiven lackiert, die den Bremsstaub stark exponiert waren.


Modell des Gepäcktriebwagens De 4/4 1667 (Roco)

Interessanterweise gab und gibt es vom doch eher ungewöhnlichen Rollmaterial der Seetallinie recht viele und schöne Modelle. Sowohl De 6/6 und De 4/4 (Ursprungs- und Umbauversion), als auch die Personenwagen Bi und ABi waren im Programm der Messing-Edelmarken Fulgurex und Metropolitan. Sogar das Rollmaterial der Seetalbahn vor der Verstaatlichung - und aus der Zeit unmittelbar danach - wurde von SMF in Kleinserien hergestellt.


Modell des Gepäcktriebwagens De 4/4 1667 (Roco)

Dann ist da natürlich Roco, mit seinen Grossserien-Modellen des De 4/4 und der passenden Personenwagen. (Eben genau, diese. 😉) Und natürlich Trix / Märklin mit dem sauschönen Modell des Seetal-Krokodils aus Druckguss. Ob der Umstand, dass sich ein solches Unternehmen einem solchen Modell angenommen hat, dessen Vorbild es nur in dreifacher Ausführung gab, und dessen Einsatzgebiet als bescheidenen bezeichnet werden kann, darauf zurückzuführen ist, dass den Modellprodzenten langsam die Vorbilder ausgehen?


Modell der De 6/6 15303 vor Personenzug 
 Mir kann‘s recht sein, habe ich doch so ein schönes Modell eines schönen Vorbilds, und erst noch eines ohne hässlichen Zinkfrass... 

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