zwei Seen entlang
Der Hallwilersee und der Baldeggersee sind der Grund, dass das Seetal so heisst, wie es eben heisst. Und dieses wiederum liegt im Schweizer Mittelland, in den Kantonen Aargau und Luzern. Natürlich wollte auch dieses Tal mit einer Bahn erschlossen werden, als Landstrich der Meinung war, er müsse einen Bahnanschluss haben. Wie so oft, stimmte auch hier der Traum mit den finanziellen Mitteln nicht ganz überein. Zum Bau der Seetalbahn griff man darum auf das Geld britischer Spekulanten zurück und baute möglichst sparsam. Beispielsweise folgt das Trasse über weite Strecken der Landstrasse und deren Topografie. Weil die Seetalbahn dadurch starke Steigungen aufweist, gefolgt von entsprechenden Neigungen und Gleisradien, die eher untypisch für eine Bahn ausserhalb alpiner Gegenden sind, ist der Rollmaterialeinsatz auf Seetalbahn bis heute aussergewöhnlich.
Auch die Triebwagen im Seetal entsprechen bis heute nicht denen, die man auf jeder sonstigen SBB-Strecke beobachten kann. Während vieler Jahre wurden die Personenzüge mit De 4/4-Triebwagen befördert. Die Getriebe eines Teils dieser Gepäcktriebwagen wurden den topographischen Gegebenheiten dieser Strecke angepasst, ausserdem wurden sie rostbraun lackiert. In dieser Farbe wurden sonst nur Rangierlokomotiven lackiert, die den Bremsstaub stark exponiert waren.
Interessanterweise gab und gibt es vom doch eher ungewöhnlichen Rollmaterial der Seetallinie recht viele und schöne Modelle. Sowohl De 6/6 und De 4/4 (Ursprungs- und Umbauversion), als auch die Personenwagen Bi und ABi waren im Programm der Messing-Edelmarken Fulgurex und Metropolitan. Sogar das Rollmaterial der Seetalbahn vor der Verstaatlichung - und aus der Zeit unmittelbar danach - wurde von SMF in Kleinserien hergestellt.
Dann ist da natürlich Roco, mit seinen Grossserien-Modellen des De 4/4 und der passenden Personenwagen. (Eben genau, diese. 😉) Und natürlich Trix / Märklin mit dem sauschönen Modell des Seetal-Krokodils aus Druckguss. Ob der Umstand, dass sich ein solches Unternehmen einem solchen Modell angenommen hat, dessen Vorbild es nur in dreifacher Ausführung gab, und dessen Einsatzgebiet als bescheidenen bezeichnet werden kann, darauf zurückzuführen ist, dass den Modellprodzenten langsam die Vorbilder ausgehen?
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