mit Stromabnehmer

Wie so manches meiner Modelle, ist auch dieses hier mit einigen Kompromissen behaftet, stimmt aber im grossen Ganzen mit seinem Vorbild überein. 





Heute stelle ich Euch nämlich das Modell des Te III 31 der Südostbahn von Brawa vor. Wie Ihr dem Wikipedia-Beitrag entnehmen könnt, wurde das Vorbild, zusammen mit anderen 24 ähnlichen Lokomotivchen, zwischen 1941 und 1952 gebaut. Als diese kleinen Loks bei SLM im Angebot waren, wurden einige Klein- und Nebenbahnen gerade elektrifiziert und die 60km/h schnellen Zweiachser waren bestens geeignet für die Anforderungen an diese Bähnchen.

Während die SBB diese für solche Dinge, wie Rangierarbeiten und kurze Übergabezüge brauchte, wurden sie bei der Südostbahn, bei den Vereinigten Huttwil-Bahnen, der Oensingen-Balsthal-Bahn und der normalspurigen Strecke zwischen Porrentruy und Bonfol der Chemin de fer du Jura auch vor kurzen Personenzügen eingesetzt.





Modelle von diesem Vorbild im H0-Massstab gab es im Laufe der Zeit immer mal wieder von bestimmt drei Herstellern. Das Älteste, und in der Schweiz wohl bekannteste, ist dasjenige von HAG. Dieses wurde ab 1958 während dreissig Jahren aus massivstem Zinkguss fast unverändert und beinahe unverwüstlich gebaut. In diesen drei Jahrzehnten machte der Formenbau allerdings einige Entwicklungen durch; das Modell war darum in seinen letzten Produktionsjahren nicht mehr so ganz up to Date was seine modellbahnerischen Attribute angeht. Als Türstopper ist es aber nach wie vor bestens geeignet.




Die Folgen eines Rangierunfalls beim hinteren Treppchen ist mir erst beim Zuscheiden der Bilder aufgefallen... 🙁


Fulgurex liess einmal ebenfalls solche Modelle in Asien produzieren. Mit allen Attributen eines edlen Kleinserienmodells, wie man es sich von Fulgurex gewohnt ist. Neben dem Modell eines SBB-Traktors, wurde auch die Version als Lokomotive der Oensingen-Balsthal-Bahn hergestellt. Bei diesem Modell wurden logischerweise alle Unterschiede zur SBB-Lok umgesetzt.

Ich konnte mir einmal ein solches Modell erstehen, aber leider wurde es ein Opfer seiner eigenen Verpackung. Das Schaumstoff-Polster zersetzte sich und einverleibte das Modell in eine grüne Masse, von der Fox Mulder bestimmt Parallelen zum einem ungelösten Fall im Archiv herstellen kann. 





Ich konnte nicht herausfinden in welchem Jahr, aber irgendwann beglückte uns Brawa mit einem wirklich schönen Modell des Te III mit SBB-Vorbild. Meines Wissens gab es verschiedene Versionen, in Rostbraun und in Verkehrsrot. Und die Version, die ich Euch hier zeige: als Te 31 der Südostbahn. Meines ist mir vor wenigen Jahren zugeflogen, als es schon auf der Roten Liste der Morop stand. (Habe gerade gelesen, die Morop, die FIFA der Modellbahner, hat ihren Sitz ebenfalls in der Schweiz, wahrscheinlich mit weniger internationalem Reputationsschaden für das Land.)




Wie schon in der Einleitung erwähnt, entspricht die Modellumsetzung nicht ganz dem Vorbild. Eigentlich ist es nur eine Farbvariante des SBB-Modells. Der Te 31 der SOB hatte andere Lampen und die Geländer an den Plattformen waren auch anders gestaltet.




Die Südostbahn hatte wirklich einmal auch zwei Seetaler.
Ob diese mit dem Te 31 zusammen eingesetzt wurden, weiss ich nicht.


Ich kann allerdings gut mit diesem Kompromissen leben, denn ich denke kaum, dass es sich für Brawa gerecht hätte, wenn man für die kleine Auflage der SOB-Modelle die entsprechenden Änderungen an den Formen vorgenannten hätte. Womit es schlicht und ergreifend entweder dieses, oder kein Modell gegeben hätte.

Apropos kleiner Auflage: diese Modelle in der SOB-, als auch in SBB-Ausführung, werden zu horrenden Preisen weiterverkauft. Warum entschliesst sich Brawa nicht, ganz marktwirtschaftlich-kapitalistisch eine neue Serie aufzulegen? Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Modelle verkaufen liessen. Als Privatbahn-Alternative zum SOB-Modell: die VHB, die CJ und die OeBB hatten auch solche Maschinchen... 

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