Grrr!..

Zieht die Handschuhe an und dreht die Heizung hoch, in diesem Post wird‘s kalt. Es geht um das wahrscheinlich furchteinflössenste Modell, das ich habe, um eine Schneeschleuder.

Es ist erstaunlich, was man mithilfe guter Konstrukteure, kleiner Motoren und ganz vielen Chips und Kupferbahnen bauen kann. Dieses Ding fährt, gibt Laute von sich, kann sich um die eigene Achse drehen, die Schaufelräder rotieren und bewegen sich auf und ab. Whow! Wenn es in Weinegg einmal zu starkem Schneefall kommen sollte, oder gar zu einem  Lawinenunglück, man wäre gerüstet und zu allem bereit!

Das Modell stammt von Roco und hat zwei Schneeschleudern zum Vorbild, die von Beilhack aus Rosenheim im Jahr 1982 an die SBB geliefert wurden. Sie wurden primär für den Einsatz auf der winterlichen Gotthardbahn angeschafft. Im Gegensatz zu anderen, ähnlichen Schneeschleudern, sind diese  mit einem eigenem Antrieb versehen, mit dem sie mit bis zu 80km/h zum Einsatzort gelangen können, ohne die Hilfe einer Lokomotive beanspruchen zu müssen.

Infolge von Klimawandel und immer besser ausgebauten Lawinenschutz müssen sie heutzutage nicht mehr oft eingesetzt werden. Ausserdem erhielt die Gotthardbahn „obendurch“ Konkurrenz durch den Gotthard-Basistunnel „untendurch“, womit die Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs auf der Gotthardbahn heute nicht mehr die gleiche Priorität für den alpenquerenden Verkehr hat. Wer mehr über das Vorbild wissen möchte, dem kann ich DIESEN Link empfehlen. Da hat sich jemand wirklich grosse Mühe gegeben und alle möglichen Informationen zu diesen Schneeschleudern zusammengesucht.

Für die Konstruktion dieses Modells musste Roco wahrscheinlich etwas tiefer in die Tasche greifen. Darum verwunderte es auch nicht, dass inzwischen diverse Farbvarianten erschienen sind, welche Vorbilder bei anderen Bahngesellschaften darstellen sollen. Die Version in Gelb der Norwegischen Staatsbahnen kommt ihrem Vorbild noch am nächsten. Diese Schneeschleudern entsprechen weitgehend der Version, wie sie von den SBB einsetzt werden. Der optisch auffälligste Unterschied betrifft die Verkleidung des Motorraums. All die anderen Versionen - speziell die von nordamerikanischen Bahngesellschaften - sind reinste Fantasie.

Das ist nicht schlimm. Der Spass, den man beim Spielen mit diesem Modell mit all seinen digital bedienbaren Funktionen hat, übersteigt die Vorbildtreue mit zugedrücktem Auge bei weitem. Und mein Modell, eben das mit dem konkreten Vorbild, ist so detailreich gestaltet, dass nur schon der Anblick in der Fffitrine freude macht, denn Schnee wird es in Weinegg nie geben, womit auch der Einsatz einer Schneeschleuder obsolet wird. Meine Preiserlein dürfen aber hin und wieder eine Ausbildungsfahrt unternehmen. Man muss ja auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.



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