Dampflok?

Das ist tatsächlich das Modell einer Dampflok, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheinen mag. Aber im Inneren ihres kantigen Aufbaus weisst das Vorbild, die Ec 3/3 5 der ehemaligen Huttwil-Wolhusen-Bahn, alle Attribute auf, die sie zur richtigen Dampflok macht. Ich schreibe bewusst im Präsenz, denn das Vorbild meines Modells existiert noch. Leider bin ich ihr - welche Schande - noch nie im Betrieb begegnet. Entweder hatte ich keine Zeit, oder die Ec 3/3 5 war gesundheitlich nicht auf der Höhe. Ich bin allerdings sicher, irgendwann werden wir uns gegenüberstehen. Live und in Farbe. Sie rauchend und dampfend und ich um Luft japsend.


Ec 3/3 5 der Huttwil-Wolhusen-Bahn (Vorbild: SLM, 1936)

Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als mir die siebenundachzigmal kleinere Nachbildung in meiner Fffitrine anzuschauen. Was FRIHO vor auch schon wieder einigen Jahren erschaffen hat, ist nämlich durchaus ansehnlich. Als Antrieb und für alles „innendrin“ wurde eine E3/3 von Liliput geopfert, was angeblich dazu führt, dass die Abstände der drei Achsen nicht ganz dem Vorbild entsprechen. Stört es mich? Nein, keineswegs. 


Ec 3/3 5 der Huttwil-Wolhusen-Bahn (Vorbild: SLM, 1936)

Nach diesem kurzen Ausflug in die Welt der Nietenzähler, zurück zur Weineggbahnischen Realität: meine kleine Nachbildung der Ec 3/3 5 ist einfach superherzig und zudem speziell. Euch ist sicher schon unschwer aufgefallen, in meine Fffitrinen kommen fast ausschliesslich Modelle spezieller Loks und Wagen, und auch darum passt sie bestens in meine Sammlung.


„Rückseite“ der Ec 3/3 5

Wer wie ich in den Achtzigern in der Schweiz aufgewachsen ist und sich für Modellbahnen begeistern konnten, kannte bestimmt die Zeitschrift „Die Modelleisenbahn“. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit das „Loki“, meiner Meinung nach ein hieb- und stichfester Beweis, dass sich nicht alles über die Zeit zum Besseren entwickelt. 


„Vorderseite“ der Ec 3/3 5

Aber hier geht es ja auch nicht um Medienkritik, sondern um ein Modell exakt dieser Lok, das damals als Nebendarsteller in einer Serie über den Bau von Jurafelsen einige Auftritte hatte. Dann habe ich das Original als rund neun Meter langes und zweieinhalb Meter langes Ausstellungsstück im Verkehrshaus in Luzern gesehen und gewusst: davon will ich ein Modell! (Falls mein Leben je verfilmt werden sollte, wovon ich ehrlicherweise nicht ausgehe, dieser Moment muss mit Orgelmusik hinterlegt, und die Sequenz soll etwas überbelichtet aufgenommen werden.) Meine Fertigkeiten und meine technische Ausrüstung führten dann leider nie zu einem herzeigbaren Ergebnis. Was für ein glücklicher Umstand, als sich dann FRIHO dem Modell der Ec 3/3 annahm. Vor einiger Zeit habe ich ihr nachträglich noch einen Decoder spendiert.

(Peinlich, peinlich, peinlich. Da habe ich doch tatsächlich „Huttwil“ mehrere Male in diesem Post nur mit einem t geschrieben... und jetzt korrigiert.)

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