Peinlich

Heute habe ich mir einen Besuch an den "Eisenbahn-Modellbautage Winterthur" angetan. Mein Verdikt: Einfach nur peinlich!
Zwar habe ich ein paar Modellbahnanlagen gesehen, welche mich aus dem einen oder anderen Grund angesprochen haben, aber das rettet die Veranstaltung als gesamtes nicht.


 
zwei Szenen aus einer schönen Spur-N-Anlage
 
Warum musste die Veranstaltung an zwei rund 30min Fussmarsch entfernten Orten stattfinden? Die Belegung im "Dampfzentrum" war doch nicht so gross, dass man die Aussteller aus dem Lokdepot nicht auch dort hätte unterbringen können. Zumal der Link von "grosser Eisenbahn" zu "kleiner Eisenbahn" eh auf der Strecke blieb, da man das Depot schlicht und einfach als Ausstellungshalle ohne Bezug zu seiner Funktion verwendet hat.


 
Triebwagen-Zug und schönes Self Made-Bahnhofsgebäude auf einer H0-Segmentanlage zum Thema Mittelthurgau-Bahn

Für all jene, welche sich den halbstündigen Fussmarsch im Regen durch Winterthur nicht antun wollten, stand einmal pro Stunde (!) ein Dampfzugshuttle zur Verfügung. Einmal pro Stunde? Ich habe mir die Stände im Lokdepot innerhalb von guten zwanzig Minuten angesehen... Und am Infostand waren nicht einmal Flyers aufgelegt, welche den Nicht-Winterthurern den Weg zwischen den beiden Standorten aufgezeigt hätte. So sympathisch ich die Idee mit dem Dampfzug zwischen den beiden Standorten auch finde, aber vielleicht hätte man sich noch Gedanken über eine zweite, nichtschienengebundene Alternative machen können?




H0m-Segmentanlage nach Vorbild der Frauenfeld-Wil-Bahn mit vielen Selbstbaufahrzeugen und -Gebäuden.

Wenn man für eine solche Veranstaltung mit der Teilnahme von Roco, Fleischmann, Liliput, Hornby, Tillig, Busch usw. wirbt, erwarte ich mehr als je einen ca. 6 x 4m grossen Stand für jeden der beiden Importeure, bzw. den einen Anbieter. Denn die Präsenz dieser Hersteller ist doch genau der Grund, warum ich - eben der Plattform der Kleinserie in Bauma - auch noch nach Winterthur fahren würde.

Offensichtlich war der im letzten Jahr ausgeschriebene Modellbauwettbewerb kein Erfolg, aber ihn darum dieses Jahr zugunsten eines Fotowettbewerbs zu streichen, ist meiner Meinung nach falsch. (Mir kommt gerade in den Sinn: ich hab' die Fotos ja gar nirgends gesehen...) Die Veranstalter können doch nicht erwarten, dass ein solcher Wettbewerb von ersten Jahr an erfolgreich ist. An einem Wettbewerb will man sich ja mit Anderen messen, also muss doch die Messlatte einmal gelegt werden und zieht vielleicht dann solche an, die finden, dass sie es besser können...

Diese Veranstaltung ist mit dem Anspruch angetreten, die legendären Modellbautage im Verkehrshaus Luzern wieder aufleben zu lassen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten diese Leute aus Winterthur nochmals über die Bücher. Auf mich machte die ganze Sache einen unfertigen, nicht bis zum Ende durchdachten Eindruck. So werde ich das Gefühl nicht los, dass man u.a. bei der Planung gar nicht daran gedacht hat, dass es im September durchaus ausgiebig regnen kann. Oder eben, warum müssen die Modellbautage an zwei Standorten stattfinden? Und wenn schon, kann ich erwarten, dass ich vom Bahnhof durch Hinweisschilder "dubbelisicher" zu den Veranstaltungsorten und zurück geführt werde. Dem ersten Schild begegnete ich rund 50m vor dem einen Standort und auf dem Rückweg zum Bahnhof sah ich einige Personen etwas verloren durch Winterthur irren. Und ich bin mir fast sicher, dass dies auch Modellbahner auf dem Heimweg waren.

Bei der letztjährigen Veranstaltung in der kahlen Eulachhalle habe ich in einem Forum den Vergleich zur faden, kalten Bratwurst gezogen, das Raclette dieses Jahr war wenigstens warm und schmackhaft.

So, jetzt bin ich meinen Ärger los!

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