ein Traum wird Realität

Was für ein schwulstiger Titel! Aber da ist was dran. Wirklich. Ob in Büchern mit alten Bildern von und über Eisenbahn, oder in ihrer wahren Pracht zwischen den sanften Hügeln des Zürcher Oberlandes unterhalb des Bachtels, oder im fernen Bernbiet; sie gefallen mir einfach, die kleinen Ed 3/4 von SLM. Als die Bahnen in der Schweiz noch mit Kohle und Dampf unterwegs waren, waren diese die Privatbahn-Kleinbahnloks schlechthin. Wie man diesem LINK entnehmen kann, hatten doch eine ansehnliche Anzahl  Kleinbahnen Ed 3/4 im Einsatz. Teilweise neu an Werk, zum Teil auch gebraucht von anderen Bahngesellschaften. Und wisst Ihr was? Sie sind tatsächlich noch kürzer, als die E 3/3, das Tigerli.

Könnt Ihr verstehen, wie sehr ich mir diese Lok als Modell im Massstab H0 gewünscht habe? Selbst eine zusammenzuwerkeln stand ausser Diskussion, dazu sind meine Fähigkeiten zu gering und ausserdem: es gibt keinen Antrieb, den man verwenden könnte, ist doch die ganze Lok selbst und damit natürlich auch der Achsabstand kürzer als der eines Tigerlis. Tja, gewisse Träume werden wohl immer Träume bleiben...

An einer „Plattform der Kleinserie“, dem alljährlichen Stelldichein der Kleinserienhersteller im Zürcher Oberland, wagte ich ganz schüchtern Herrn Fricker von H-R-F zu fragen, ob er auch schon daran gedacht hätte, eine Ed 3/4 auf den Markt zu bringen? Seine Antwort: ich sei nicht der Erste, der ihm gegenüber diesen Wunsch geäussert hätte. Eine Ed 3/4 von H-R-F, das wäre der Hammer! Schon fast ein Vorschlaghammer, produzierte doch H-R-F, meiner Meinung nach, die schönsten Modelle von Schweizer Dampflokomotiven.

Folgendes Jahr, gleiches Datum, gleicher Ort: da waren dann schon Vorbildfotos ausgestellt, mit dem Hinweis, man prüfe deren Umsetzung im Massstab 1:87. (Jupiii!). Im darauf folgenden Jahr konnten schon erste Bauteile aus Messing besichtigt werden und ein Jahr später eine schon fast fertige Lok, usw.

Und dann das fertige Modell der Ed 3/4. Was für eine Wucht! Einfach nur schön. Nein, sehr schön. Nein, wahnsinnig schön! Alles ist bis ins kleinste Detail umgesetzt. Auch die Unterschiede der verschiedenen Loks wurden berücksichtigt. Und Unterschiede gibt es einige, hat doch jede Bahngesellschaft schon bei der Bestellung ihre speziellen Wünsche einfliessen lassen, geschweige die Umbauten, die diese kleinen Loks im Laufe der Jahre über sich ergehen lassen mussten.

Ich habe mich für eine Version der Chemin de Fer du Jura entschieden. Ganz einfach, sie ist die mit der schlichtesten Erscheinung und könnte so überall unterwegs gewesen sein. Ausserdem haben es mir die Jurabahnen generell angetan, egal ob schmal- oder normalspurig.

Ohne wenn und aber: die CJ Ed 3/4 1 ist eines der schönsten Modelle meiner Sammlung. Sogar das Schönste? Wahrscheinlich ja. Und ganz ehrlich, es reut mich, sie einzusetzen. Darum verlässt sie die Fffitrine auch äusserst selten, nur zu speziellen Ereignissen, wie zum Beispiel für diese Fotosession. Sie hat auch weder Kupplungen für den Anlagebetrieb, noch einen Decoder, damit ich sie zusammen mit anderen Loks fahren lassen könnte. 

Hinter eine solchen Lok, gehört natürlich auch ein entsprechender Zug. Hier habe ich mich für einen zweiachsigen Uralt-Personenwagen vom Brawa und einen passenden Gepäckwagen vom Modellbaustudio Born, entschieden. Der Gepäckwagen - er stammt von einer Börse und hat einige kleine Fehler - entspricht allerdings noch nicht so ganz meinen Vorstellungen. Ich werde noch etwas Hand anlegen und einige Details ändern. Und wenn ich dann schon dabei bin, wird der Personenwagen auch noch einige Änderungen erfahren. Ihr werdet es natürlich erfahren, wenn es so weit ist.

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