Quiik und grunz...
Ameisenbär ginge auch, aber Schweineschnäuzchen gefällt mir besser. Und da das Korrekturprogramm jedesmal, wenn ich Schweineschnäuzchen schreiben will, Schweineschnitzel vorschlägt, gefällt mir diese Bezeichnung noch viel besser, bin ich doch bekennender Nichtveganer! 🙂
Die Vorbild dieser Triebwägelchen wurden in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in nicht einmal so kleiner Stückzahl von der Maschinenfabrik Wismar an diverse Bahngesellschaften geliefert, damit diese Betriebskosten ihrer Personenzüge senken zu können. Die meisten dieser Bahngesellschaft waren im Norden Deutschlands unterwegs, allerdings wurden von diesem Triebwagen auch Exemplare ins damals unabhängige Saarland und sogar nach Spanien geliefert.
Ihren Namen verdanken sie den beiden Ford-Motoren, die beidseitig wie Nasen an den Fronten hervorragen, für jede Fahrtrichtung einen eigenen Motor. Somit konnte man auf Technik zurückgreifen, die auch in Lastwagen verbaut wurde.
Das Original gab es in fast unzähligen Varianten bezüglich Grösse, Breite, Höhe und natürlich Spurweite. Vom Zeunert-Verlag gab es übrigens ein sehr ausführliches Buch, und der Eisenbahn-Kurier widmete diesen Gefährten eine Sondernummer, beide sehr lesenswert.
Allerdings erfährt man auch, dass dieses Schweineschnäuzchen, wie ich es hier als Modell vorstelle, wiederum - richtig!... - sehr kompromissbehaftet ist. BEMO macht sich zwar die Mühe, die H0-Modelle mit einem längeren Achsabstand zu versehen, als die in den Spurweiten H0e und H0m; die Gehäuse aller Modelle sind hingegen identisch. Bis auf die Beschriftung natürlich. Aber stört es mich? Nix die Bohne!
Seit Anbeginn der Zeit für mich als Modellbahner ist das Modell dieses Triebwagen mehr oder weniger ununterbrochen im Programm von BEMO. Dieses Jahr soll sogar eine überarbeitete Version unsere Modellbahner-Herzen erfreuen. Mal schauen, ob das was wird. Ich frage mich - und Euch - gerade, ob dieses Modell überhaupt von BEMO entwickelte wurde, oder ob die Formen nicht von einer Vorgängerfirma übernommen wurden? Weiss jemand mehr dazu?
Ich hatte mir schon vor vielen Jahren eines dieser Modelle erstanden, war aber mit dessen Fahreigenschaften nie ganz happy. Meine Umbaubemühungen waren nie besonders erfolgreich, wodurch mein Schweineschnäuzchen als Frack vor sich hin vegetierte und nach und nach einige seiner Teile verlor.„Tramfabriek“, die Firma eines sympathischen Niederländers, der in Grossbritannien zuhause ist, bietet einen Umbausatz an, mit den aus dem Schweineschnäuzchen wahrscheinlich - hoffentlich - keine Rennsau wird, aber auch keine lahme Ente bleibt.
Da ich zeitgleich mit der Entdeckung des Umbausatzes von Tramfabriek auf eBay ein Urururschweineschnäutzchen zu einem guten Preis erstehen konnte, habe ich ein neues Projekt! (Jeee, noch eines! 🙂) Das Buchtschwein war entgegen meinen Befürchtungen optisch in tipptoppem Zustand, sogar der Dachträger und die Koffer sind noch original eingeschweisst dabei. Ich habe mich darum entschlossen vor der Zerlegung noch einige Bildchen zu schiessen und sie hier zu veröffentlichen.
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