V65 bis zum Abwinken, oder der Kampf Roco gegen Kato!

Wird‘s langsam langweilig? Also mir noch nicht, und ich kann Euch garantieren, ich hätte da noch einige Ideen für weitere bunt bebilderte Geschichten aus meiner Fffitrine.. 🙂

Da ist diese Sache mit V65-Modellen und deren Farbvarianten. Und ich schwärme bekanntlich für beides, MaK-Stangenloks und Farbvarianten. Also gibt es auch beides reichlich in meiner Sammlung. 

Auf die blaue V65-11 der Tegernseebahn gehe ich hier nicht mehr vertieft ein. Wer sich dafür näher interessiert, und das täte mich freuen, in dieser Richtung 👇🏼 hab‘ ich schon in einem früheren Eintrag meinen Senf dazugegeben...

Aber die Rote, das Modell der D2 der Bentheimer Eisenbahn ist mir denn doch noch einige Worte wert, auch wenn es nicht ihr erster Auftritt im Weineggbahn-Blog ist. Das Vorbild war - oh Wunder! - doch tatsächlich eine waschechte V65, ohne wenn und aber. Sie wurde im April 1955 von MaK als V65 004 an die Deutsche Bundesbahn übergeben und stand dort bis im Oktober 1980 im Dienst. Nach ihrer Ausmusterung wurde sie an die Bentheimer Eisenbahn abgegeben, wo sie nach gründlicher Aufarbeitung als D2 noch rund drei Jahre im Einsatz stand. Um die Kurzbiografie abzuschliessen: 2006 wurde sie in Italien zerlegt. Woher ich solche Dinge weiss? www.loks-aus-kiel.de , dort steht alles.

Zum Modell: nein, ich arbeite zwar nicht mit Textbausteinen, aber trotzdem, eine gewisse Repetition des Geschriebenen kann ich nicht von der Hand weisen... Nach langen, langen Jahren schwerster Abstinenz von Modellen der MaK-Stangenloks in Grossserie (nach der Kato-V65) wurde von Roco das Modell der V65 nach Vorbild der DB angekündigt und auch auf den Markt gebracht. Die erste Serie hatte zwar Probleme mit dem Antrieb, genauso wie bei den ersten Serien von Kato und kürzlich Heljan, aber die zweite Serie lief dann anständig über die Gleise, die die Welt bedeuten. Genau so, wie bei Kato und kürzlich Heljan.

Und natürlich kam auch hier die Marketingabteilung auf den Gedanken, dass man doch auch von diesem Modell eine Farbvariante herstellen könnte, um uns Modellbahner ganz uneigennützig zu beglücken. Oder so. Wie gesagt, ich bin ein Fan von Farbvarianten, und wenn es keine solchen geben würde, meine Fffitrine wäre weitgehend leer. Und darum bin ich physisch extra nach Deutschland gereist, um mir ein solches Modell zu kaufen, denn sie wurde nicht über die üblichen Kanäle vertrieben und war nur in ausgewählten Läden zu haben. 🙂

Warum sich Roco sich allerdings für die Nachbildung der bentheimerschen D2 entschieden hat, weiss ich nicht. Denn neben dieser war auch die V65 001 an einem Privatbahn verkauft worden. Seit 1979 rumpelte diese als D2 (wie langweilig) bei der Meppen-Haselünner-Eisenbahn über deren Schienen. Irgendwann wurde sie defekt abgestellt, von einer norddeutschen Museumsbahn übernommen, aufgearbeitet und rumpelt nun wieder frisch und fröhlich über Schienen... Abgesehen davon, dass die MHE-V65 länger als die BE-Lok bei einer Privatbahn im Einsatz stand, gibt es einen ganz entscheidenden Unterschied, welcher eher für die Umsetzung der Meppen-Haselünner-D2 gesprochen hätte; sie hat nämlich nachträglich keinen Sonnenhut aufs Führerhäuschen verpasst bekommen! 

Tja, Farbvarianten sind nun einfach mal mit Kompromissen behaftet, aber damit kann ich ganz gut leben. Hab’ ich auch schon einmal hier irgendwo geschrieben, oder? Herr K. aus Z., von dem hier ja auch schon öfter einmal die Rede war, ist gerade dabei, seine BE-D2 mit einem Sonnendach auszurüsten. Vielleicht erlaubt er mir ja, ein Bild davon zu veröffentlichen, wenn er dieses Projekt abgeschlossen hat?

Ich habe mir aber aus einem ganz anderen Grund noch den Spass gemacht, die beiden Farbvarianten einander optisch gegenüber zu stellen. Zwischen den beiden Konstruktionen liegen sicher zwanzig Jahre, und sowohl Roco, als auch Kato sind bekannt dafür schöne Modelle umzusetzen. Trotzdem finde ich es verblüffend, dass das ältere Modell von Kato nicht einmal so sehr hinter der Roco-Lok abfällt. Roco hat zwar die Windabweiser an den seitlichen Fenster am Führerhaus nachgebildet, und auch die Scheibenwischer sind, genau wie die Griffstangen, etwas weniger voluminös. Aber sonst sind die Modelle, meiner Meinung nach, optisch ebenbürtig.


Damit ich nicht für Verwirrungen im weltweiten Netz sorge, noch dies zur Erklärung: das hier abgebildete Modell der V65-11 von Kato-Hobbytrain habe ich mir gebraucht erstanden. Es waren allerdings leider keine Zurüstteile mehr dabei. In meinem Fundus gab es jedoch noch solche einer DB-V65; darum entspricht dieses Modell farblich nicht ganz dem, wie es von Kato-Hobbytrain vorgesehen war. Kompromisse eben. 🙂 




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