Smørrebrød, smørrebrød, røm pøm pøm pøm (Part 3)

 Oder: Blitzchen und Donner nochmals!

So, jetzt wird es emotional. Dänemark und seine Privatbahnen waren für mich schon früh Reiseziele; aber wem sag' ich das! 

Damals waren Lynetter, Blitzchen auf Deutsch, oder amtssprachlicher Y-Tog, das meistverbreitete Triebfahrzeug bei den däsischen Privatbahnen. Wobei es davon wiederum hundertundeine Variation gab, da gab es solche, die bestanden nur aus einem Triebwagen mit zwei Führerständen - davon gab es solche mit Doppeltüren, und solche bei denen man sich mit einem schmalen Einstieg begnügen musste - dann gab es welche mit Steuerwagen, mit Mittelwagen, mit normalen Puffern und Kupplungen, solche mit automatischen Kupplungen und so weiter.

Was mir aber auffiel, alle Lynetter, die rund um Kopenhagen bei den diversen Privatbahnen und der DSB unterwegs waren, hatten alle automatische Kupplungen, weiter weg Richtung Westen hatten aber alle normale Puffer Puffer und Kupplungen. Warum weiss ich auch nicht. Die Meisten waren damals noch im Farbschema, wie mein Modell. Die individuellen Farbvarianten waren damals offenbar noch nicht in Mode.

Was sie aber in meinen Erinnerungen gemeinsam hatten, waren die Geräsche. Egal ob nördlich oder südlich von Kopenhagen, von Aarhus gen Osten, oder ganz oben in Skagen, alle hatten ein schrilles Duuaa-pip-pip-pip, gefolgt von einem Knall, wenn sich die Türen schlossen. Und dann kam der knatternde Sound beim Beschleunigen des Unterflurdiesels. Einfach herrlich! 

Diese Geräusche erinnern mich an schöne Tage in einem meist flachen Land mit weitem Himmel. Ich glaube die ruckelnde Fahrweise war dem relativ leichten Fahrzeug geschuldet. Aber das macht nichts, es gehört für mich auch zur Erinnerung an schöne Reisen. Mein Modell ist übrigens nur schon deswegen auch mit einem Sound-Decoder ausgerüstet, und ich kann Euch sagen, der Sound ist genau so, wie ich ihn in Erinnerung habe. Inklusive Duuaa-pip-pip-pip, päng! und knatter-knatter. Man kann ihn selbstverständlich auch noch hupen lassen, und sogar ta-tack beim Überfahren der Schienenstösse kann er von sich geben. "Gib Laut, Blitzchen!"

Ihr hab's wahrscheinlich schon erraten, mein Y-Tog gehört zu meinen bevorzugteren Modellen! 😏 Das Modell stammt von Heljan, wurde aber in meiner Version mit dem Vorbild eines Skagenbahn-Triebwagen von Hobbykaeden in Nørresundby vertrieben. Dieser Fachhändler scheint sich auf Modelle aus seiner Region spezialisiert zu habe. Finde ich übrigens symathisch... 

Warum ich mich für dieses Modell entschieden habe? Diese Ausführung ist für mich die typischste, und ich wollte ein Modell mit normalen Puffern, Kuppungen und einem Gepäckabteil. Ja, das Modell hat seine Heljan-Macken, sprich, es hat gewisse Dinge, die man bei der Monage etwas sorgfältiger hätte machen können... In meinem Fall gibt es einen leichten Höhenunterschied zwischen Triebwagen und Steuerwagen. Habt Ihr es auch bemerkt? 😉 Aber Heljan lässt nun einfach mal Modelle produzieren, "die ich haben muss" und die man in den nächsten Jahren kaum von einem anderen Produzenten erwarten kann. Und so sauer ist der Apfel ja nun auch wieder nicht, in den ich beissen

muss... eben, das mit den Emotionen und den Schöne-Erinnerungen-Konserven im Massstab 1:87. Die allermeisten Lynetter wurden inzwischen zur Verpackungen für Fischkonserven ge-recyclet. Nur noch auf einer Bahnlinie werden sie offenbar noch fahrplanmässig eingesetzt. Ob ich in der Coronazeit nochmals Ausgang bis Dänemark erhalte, bezweifle ich stark. 

Mövengekreische, das fehlt eigentlich noch auf dem Soundchip!

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