Ver.....e chami sälber!
Auf
Drehscheibe Online findet gerade eine Diskussion
zur geplanten Preiserhöhung von den Produkten von Roco und Fleischmann statt. Ich
habe dort die Aussage gemacht, das ich vermute, dass 50% aller lieferbaren
Roco-Modelle auf Formen hergestellt werden, welche vor der ganzen
Roco-Fleischmann-Bergheim-Geschichte hergestellt wurden, darum wahrscheinlich
schon amortisiert sind und somit eine Preiserhöhung eigentlich nicht rechtfertigen.
Um meine
Aussage, welche ich dort gemacht habe bezüglich dem Alter der verwendeten
Formen zu unterstreichen habe ich mir ganz willkürlich einen Screenshot von der
zweiten Seite mit SBB-Güterwagen von Roco’s Website erzeugt. Und, welche Überraschung, das Resultat sieht noch schlimmer
aus als befürchtet:
Art.-Nr.
66737: das Erscheinungsjahr dieses Containerwagens kenne ich nicht.
Art.-Nr.
66739: dieser Rungenwagen ist schon seit Menschengedenken im Programm und die
beiden Unimog kenne ich ebenfalls seit ich „Modellbahn“ denken kann (Detail: die
Schweizer Armee hatte keine solchen Unimog mehr, als Rungenwagen mit dieser Beschriftung
unterwegs waren.)
Art.-Nr.:66752:
Sehr schöner Res aus gutem altem Fleischmann-Formenbau.
Art.-Nr.
66791: Da kann ich nur zitieren, was ich schon bei Art.-Nr. 66739 geschrieben
habe. Beide Modelle stammen aus Formen des Minitank-Programms, welche von Herpa
wahrscheinlich nicht übernommen wurden. So sympathisch ich es als ehemaliger Feuerwehroffizier aus dem lemongrünen Kanton
Zürich auch finde, dass sich Roco unserer Feuerwehr angenommen hat, habe ich
nie zwei solche Fahrzeuge auf einem Flachwagen gesehen, zumal es den Pinzgauer
eh nur einmal gibt (gab?).
Art.-Nr.
66792: ich glaub, ich muss mich schon wieder wiederholen… Und nein, die
Schweizer Armee hatte NIE solche Puch G. Dies ist das Modell des Mercedes der
Bundeswehr, die CH-Puch G sind etwas länger und habe andere Verdecke.
Art.Nr.
66793: Oh cool, gleiches Modell, aber jetzt wenigstens in der Epoche III-Beschriftung.
Frage: hatte die SBB solche Rungenwagen mit solchen Bremserbühnen?!
Art.-Nr.
66856: Formenbau by Klein Modellbahn. Noch Fragen?
Art.-Nr.:
67002: der schöne Fleischmann-Res, mit dem altbekannten Ks, mit den noch älter
und noch bekannteren Minitank-Pinzgauer.
Art.-Nr.:
67091: gut, diese Formen sind noch nicht volljährig, aber den Stimmbruch haben
sie auch schon.
Art.-Nr.:
67093: schöne Wagen, aber auch schon in 1001 Bedruckungs- und Beschriftungsvariante
erschienen. Alter? Keine Ahnung, aber würde sagen definitiv aus der prä-bergheimer
Epoche.
Art.-Nr.: 67319:
da verhält es sich ähnlich wie bei Art.-Nr.: 67093. Gut, dass sich die SJ von Schiebewandwagen
im Corporate Design getrennt hat, so kann Roco doch schon wieder seine Formen
mit einer Farbvariante amortisieren. Danke SJ, danke Green Cargo!
Art.-Nr.: 67384:
hallo alter Bekannter! Etwas ist neu an Dir, hast Du eine neue Brille? Oder ist
es die Frisur?
Also was
sagt uns diese Aufstellung? Wenn ich mich nicht täusche, sind alle Formen der
hier abgebildeten Modelle über zehn Jahre alt und es sind alles Farbvarianten,
bzw. Beladungsvarianten von schon dagewesenen Modellen. Wer von uns hat nicht
schon duzende Rungenwagen nach UIC-Norm bei sich zuhause? Und nochmals einen Rungenwagen
für 50Euros kaufen zu müssen, nur weil ich die beiden lemongrünen
Feuerwehrautos will, deren Wert um die 5Euro beträgt, ist doch… Ja, ich bin so
blöd und hab‘ es getan! Genau da liegt mein Problem! Ich habe erkannt, dass
mich die Roco-Manager als Teil eines etwas geistig minderbemitteltelten, aber zahlungskräftigen
Kundensegments erkannt haben. Und zudem haben sie das Gefühl ich sei so süchtig
nach ihrem (Kunst-)Stoff, dass ich bereit bin alles dafür zu bezahlen, auch
noch, wenn die Preise bei bestenfalls gleichbleibender Qualität erhöht werden.
Nein, ich bin nicht doof und ich bin nicht süchtig! Darum mach‘ ich das nicht
mehr mit. Punkt!
Das Problem liegt
doch darin, dass in den vergangenen Jahren so viele Doppelentwicklungen von
Nischenmodellen auf den Markt gekommen sind, dass nur dieser Hersteller seine
Entwicklungskosten bezahlen kann, welcher das Modell als erster auf die Ladentheke
werfen kann. Falls überhaupt.
Stattdessen
hätte man sich auf die Überarbeitung des bestehenden Sortiments oder auf wirkliche
Nischenprodukte konzentrieren können, nicht phantasielos dem Anderen nachbauen.
Aber wahrscheinlich sind die allermeisten Nischen inzwischen leergeräumt. Die
Beilhack-Schneeschleuder ist meiner Meinung nach eines dieser letzten Nischenprodukte.
Ich denke halt, dass der durchschnittliche Modellbahner zum Beilspiel den
Unterschied zwischen einer MaK D800 und einer V 65 nicht kennt, nicht würdigen
kann und somit auch nicht bereit ist, dafür Geld auszugeben.
Und was schliessen wir aus dem Gesamten? Der Modellbahnmarkt ist übersättigt, mit Neuem lässt sich kaum mehr Geld verdienen und Nachwuchs, der den alten Krempel kaufen will / könnte gibt es bekanntlich nicht mehr. Das würde doch bedeuten, dass das, was wir erleben die letzten Zuckungen im Todeskampf der Modellbahnindustrie sind. Und noch schlimmer: wir Modellbahner werden aussterben, so wie die Galapagosschildkröten, die Zahnlosen Schliessmundschnecken auf dem Albis, oder die Rhätoromanen. Wenn uns nicht geholfen wird! Ich würde mich freiwillig als Sonderbotschafter der UNO zur Erhaltung von Modellbahnern zur Verfügung stellen; inkl. Bastelraum am UNO-Sitz in Genf, Wien, oder zumindest als Aussenposten hier im Raum Zürich für die Feldforschung der UNCMR (United Nations Commision for Preservation of Modelrailroaders).
Und was schliessen wir aus dem Gesamten? Der Modellbahnmarkt ist übersättigt, mit Neuem lässt sich kaum mehr Geld verdienen und Nachwuchs, der den alten Krempel kaufen will / könnte gibt es bekanntlich nicht mehr. Das würde doch bedeuten, dass das, was wir erleben die letzten Zuckungen im Todeskampf der Modellbahnindustrie sind. Und noch schlimmer: wir Modellbahner werden aussterben, so wie die Galapagosschildkröten, die Zahnlosen Schliessmundschnecken auf dem Albis, oder die Rhätoromanen. Wenn uns nicht geholfen wird! Ich würde mich freiwillig als Sonderbotschafter der UNO zur Erhaltung von Modellbahnern zur Verfügung stellen; inkl. Bastelraum am UNO-Sitz in Genf, Wien, oder zumindest als Aussenposten hier im Raum Zürich für die Feldforschung der UNCMR (United Nations Commision for Preservation of Modelrailroaders).
Ach, was
haben wir doch für wahnsinnige Probleme, und wer nicht darüber hinwegkommt kann
sich ja zu den Anonymen Ferroholokern anschliessen. Falls Bedarf besteht,
lasst es mich wissen... J
Sorry, my dear english speaking followers, I can not translate this entry about Roco's price politic in english. The next entry will have a english text again.
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