Er hat es verdient

Bekanntlich habe ich ein Faible für Kleinbahnen. Und wenn ein Kleinstaat eine eigene Bahngesellschaft hat, ist dies eigentlich eine Kleinbahn, oder etwas nicht?


Liechtenstein hat zwar einige Kilometer ÖBB-Gleise und auch einige Stationen; San Marino hatte einmal eine wunderbare Schmalspurbahn und der Vatikan hat einen halben Bahnhof - ein Teil der Gleise liegt in Italien - einen halben Tunnel - es gibt nur eine Tunneleinfahrt, womit man in Vatikan in einer Richtung nie das Ende des Tunnels sieht. Luxembourg ist grösser als die drei erwähnten Staaten und besitzt eine eigene Eisenbahngesellschaft mit ansehnlicher Streckenlänge. 


Das Netzt der Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois ist allerdings wiederum nur so gross, dass es in den allermeisten Fällen keinen Sinn machte, eigenes Rollmaterial entwickeln zu lassen. Jupiii für uns Modellbahner, denn viel von dem was Luxemburgs Schienen bevölkert ist in anderen Farben beispielsweise in Frankreich und Deutschland unterwegs. Und das Vorhandensein von deutschem und französischen Rollmaterial macht Luxemburg spannend. Eigentlich ist meiner Ansicht nach die ganze Luxemburgische Kultur mit französischen und deutschen Einflüssen geprägt, was es noch spannender macht. Eine Reise ins Grossherzogtum Letzebuerg kann ich nur wärmstens empfehlen.
Neben den Uerdinger Schienenbusssen der ersten Bauserie - die 1951 nach Luxemburg gelangten und von denen es von Brekina und heute Modell Union schöne Modelle gibt - kaufte die CFL 1956 einen VT95 wie man ihn auch aus Deutschland kannte. Der Z 161 blieb ein Einzelstück.


Trotzdem entschied sich Fleischmann sein Modell des entsprechenden Triebwagens im ansehnlichen Erscheinungsbild des luxemburgischen Exemplars herzustellen. Im Gegensatz zum deutschen Pendant wurde er sogar noch mit den vorbildlichen Übersetzfenstern versehen. Die sehr spezielle Stromaufnahme macht den Triebwagen allerdings in meinem Fall weniger einsatztauglich…


Mein Modell habe ich vor auch schon wieder einigen Jahrzehnten fabrikneu bei einem Modellbahnhändler ausserhalb Stuttgarts erstanden. Ja, es war eine dieser Schätze, die ich manchmal in fernen Landen in unbekannten Geschäften fand und unbedingt haben musste. Einige dieser Schätze haben sich dann im Laufe der Zeit wieder aus meiner Sammlung entfernt; der Z 191 der CFL blieb aber bis zum heutigen Tag.


Und darum hat er es durchaus verdient hier gewürdigt zu werden. Ich habe nach dem Verfassen dieser Zeilen richtig Lust, wieder einmal nach Luxemburg zu fahren. Vielleicht wird es ja endlich einmal etwas mit einem Besuch in Fond-de-Gras? Dort hätte es nämlich noch das eine oder andere, was mir gefallen könnte… Äddi! 


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