Metamorphose

Vor vielen Jahren habe ich mir ein „Fotodiorama“ zusammengeschustert. Rund 20cm breit und 80cm lang, mit Dreischienengleis und einfacher Oberleitung. Dieses Diorama hatte auch in diesem Blog diverse Auftritte. Über die Jahre ist es - eben - in die Jahre gekommen und diente praktisch nur noch als Staubfänger im Bastelzimmer.

Am 26. Juli 2021 habe ich mir am späten Vormittag bei NMJ in Oslo einen lang ersehnten Traum erfüllt: das Modell des kurzen, silbergrauer Schienenbus namens Padda, der auf der Solbergfossbahn in Südnorwegen unterwegs war. 

Das ich mich in die Solbergfossbahn verliebt habe, scheint ja den Lesern dieses Blogs schon aufgefallen zu sein. Kurze Statiönchen, einfachste Ausstattung etc. eben genau so, wie ich es liebe. Und der Wunsch etwas „solbergfossiges“ bauen zu wollen, schien die logische Folge davon. 

Das „Fotodiorama“ bot sich an entsprechend umgebaut zu werden. Dazu mussten zuerst einmal die Oberleitung gekappt werden, dann wurde das Gleis herausgerissen und ein neuer Oberbau aus Balsaholz erstellt. Um meine Vorstellung umsetzen zu können, mussten auch noch einige Änderungen an der Topographie vorgenommen werden, wollte ich doch noch ein Abstellgleis dazufügen. Dann habe Gleis und Weiche von PECO verlegt. Dabei ist mir erst hier aufgefallen, wie schön und nebenbahnig das PECO-Gleis eigentlich wäre; muss ich mir für später merken.

Der Rest war Kür. In Mitten der Umbauphase kam mir dann allerdings noch die Idee, ich könnte die Station mit einem Hüttchen von SMB ergänzen, das sich bereits in meinem Besitz befand. Also einen weiteren Teppichmesser-Einsatz und wieder ganz viele lästige Schaumschnippsel auf den Diorama, aber schlussendlich hat es sich optisch gelohnt. 

Für mich typisch für Nebenbahnen in Norwegen und speziell für die Solbergfossbahn ist der Bahndamm aus grobem, sichtbarem Naturstein. Für den Nachbau habe ich mir ein Schälchen Splitt aus einer Kiste geklaut, wie sie in Graubünden für schnee- und einreiche Wintertage an den Strassenrändern stehen. Herzlichen Dank ans Tiefbauamt  des Kantons Graubünden, aber ich denke, ich habe nicht mehr Splitt widerrechtlich angeeignet, als bei einem richtigen Regenschauer weggespült würden, ohne zuvor ihrer Bestimmung gerecht geworden zu sein. Der Bahndamm aus festgeklebten Steinchen wurde mit feinem Sand und grünen Schaumstoffflöcken so gestaltet, wie er sich jetzt präsentiert.

Die Wiesen konnte weitgehend von vorherigen Diorama übernommen werden, ich habe ihn allerdings an diversen Stellen nachgearbeitet und ergänzt. Das Holzperron habe ich mir aus Kunststoff-Profilen zusammengeklebt, die ich wie alles andere, was ich hier verbaut habe, noch am Lager hatte.

Einige Stellen müssen noch etwas nachgearbeitet werden, und da sind auch schon einige Ideen, mit was ich das Statiönchen noch ergänzen könnte. Aber sonst bin ich mit dem vorläufigen Endresultat zufrieden. 🙂







Weil es sich ja immer noch um einen Blog handelt, der eigentlich meiner Weineggbahn gewidmet ist, zum Abschluss noch ein Bild, auf dem die Weineggbahn zumindest mit einer Lokomotive in meinem Wohnzimmer-Norwegen vertreten ist. Macht sich auch sehr gut auf der Solbergfossbane, die weineggbahn‘sche MaK 240c „13“. 


Ausserdem: ich habe jetzt endlich ein Micro Layout! 🙂


Kommentare

Beliebte Posts