Da war doch schon einmal etwas!

Brawa war übrigens nicht der erste Modellbahnproduzent, der sich mit viel künstlerischen Freiheit ans Thema Württembergische Eisenbahngesellschaft gewagt hat. (Siehe „Geschichten aus der Bucht“) Viele Jahre vorher hat Roco Wagen in den Farben der WEG hergestellt, deren Formen meines Wissens sogar noch von Röwa stammen, Diese Spritzgussformen scheinen übrigens von unzerstörbarer Qualität zu sein, wurden doch bis in die jüngste Zeit daraus Modelle fabriziert, sogar noch unter der Markennamen Fleischmann.

Ich kenne auch Modelle dieser Wagen, die schwedisch beschriftet an den Mann, bzw. Modellbahner gebracht wurden. Auch wenn südschwedische Privatbahnen Wagen aus deutschen Waggonfabriken hatten, auch hier hat man es mit der Vorbildtreue nicht ganz so ernst genommen. Aber ich denke manch schwedischer Modellbahner war glücklich etwas einigermassen passendes hinter seine SJ-Lok hängen zu können.

Genau so verhält es sich wahrscheinlich auch bei den hier vorgestellten Wagen der WEG. Aber die Qualität der  Verarbeitung ist sehr gut, und sie kann meiner Meinung nach bezüglich Lackierung und Beschriftung mit heutigen Erzeugnissen bestens mithalten. Die Dimensionen der Griffstangen beispielsweise sind im Vergleich zu denen von Brawa allerdings etwas „kräftiger“ ausgeführt, dafür auch etwas haptikfreundlicher.

Die Modelle von Personenwagen und Gepäckwagen in rot-beiger Privatbahnlackierung wurden schon von Röwa 1972 und dann später wieder von Roco aufgelegt. Aus den exakt gleichen Formen, allerdings in anderen Farben wurden übrigens auch einmal von Sachsenmodelle Personen- und Gepäckwagen produziert... 

Interessanterweise wählte Brawa bei der Neuauflage ihres WEG-Personenwagens die Betriebsnummer 13, genau die gleiche, wie auf meinen jahrzehntealten Roco-Modellen. bei Röwa hiess er noch Nr. 5. Die WEG hatte zwar Zweiachser, die dem Vorbild dieses Personenwagens ähneln, beim Gepäckwagen nach preussischem Vorbild hat man sich allerdings noch mehr künstlerische Freiheiten genommen. 

Ich persönlich finde dies allerdings weiter nicht schlimm. Im Gegenteil, ich hatte eine Riesenfreude, als ich mir diese beiden Personenwagen zusammen mit dem Gepäckwagen vor vielen Jahren an einer Börse erstehen konnte; das sind richtige Privatbahn-Wagen, wie sie nicht nur irgendwo in Württemberg unterwegs gewesen sein könnten. Und der Konjunktiv ist ja die Verbform für uns Modellbahner schlechthin. Es ist ja fast alles „es könnte sein“...

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