Süss!

Bachmann Spectrums Modell eines General Electric 45 Tonners befindet sich schon einige Jahre in meiner Sammlung und hatte bis jetzt noch keinen Auftritt auf diesem Blog. Was für ein Versäumnis. Eine derart süsse Lok, sowohl als Vorbild, als auch als Modell, hat einen Auftritt mehr als verdient.


GE, wie sich General Electric in Kurzform nennt, baut Diesellokomotiven seit es Diesellokomotiven gibt. In allen nur erdenklichen Grössen und Spurweiten bevölkern GE-Produkte die Eisenbahnschienen rund um den Erdball.



Auch wenn die US-Diesellokomotive schlechthin, die F Serie in all ihre Varianten, vom Konkurrenten General Motors stammte, wurde ein Grossteil der bekannten gigantischen US-Dieselloks einmal bei GE in der Stadt Erie im Bundesstaat Pennsylvania zusammengeschraubt. GE Transportation ist laut Wikipedia der grösste Lokomotivhersteller Amerikas mit einem Marktanteil von 70%.



Neben diesen wohlbekannten Ungetümen stellte GE allerdings auch eine recht ansehnliche Auswahl an kleinen Loks für Rangieraufgaben her, die man in den USA landläufig Switcher nennt. Neben dem Vorbild meines Modells wurden noch diverse kleinere und grössere Schwestern von ihr im Angebot.



Die 45 Tonner wurden zwischen 1940 und 1956 in einer Stückzahl von 475 Einheiten gebaut, allerdings haben nur die frühen Modelle solche sexy Kuppelstangen wie das Bachmann Spectrum-Modell. Später wurden die Achsen mit einer Kette mit dem Elektromotor verbunden, von dem es in jedem Drehgestell einen gibt, die ihre Energie wiederum von zwei Cummins-Dieselmotoren mit angekuppelten Generatoren in den Vorbauten beziehen.



Klar, die riesigen Dieselloks, wie sie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten durchs Land donnern, sind eindrücklich. Mein Präferenz liegt selbstredend eher bei den kleineren Exemplaren, wie solchen 45 Tonnern, der mit bescheidenen 30km/h vor einigen wenigen Wägelchen über ausgefahrene Gleise irgendwo durch Rural America zuckelt, auf der Verbindungslinie zum streng riechenden Fischereihafen irgendwo an der Ostküste, auf dem Anschlussgleis zum Sägewerk an der Pazifikküste, oder mitten auf dem Kontinent zur Erschliessung eines bis in den weiten Himmel ragenden Getreidesilos.



Weil sich Herr K. aus Z. damals gerade in dieser Hemisphäre herumtrieb, als Bachmann Spectrum die nordamerikanischen Modelleisenbahner mit diesem Modell beglückte, habe ich bei ihm einen entsprechenden Wunsch platziert, den er als netter Mensch, der er nun einmal ist, erfüllte. Thanks again, Buddy! 🙂



An diesem Modell gibt es meiner Meinung nach nichts, aber auch wirklich gar nicht zu nörgeln. Sie fährt anständig, hat schon einen eingebauten DCC-Decoder, ist exzellent verarbeitet, und sie hat schon ab Werk Kadee-Kupplungen. Als Modell einer amerikanischen Lok natürlich keine Puffer, wie wir sie in Europa kennen: aus Weineggbahn-Sicht der wirklich einzige Wermutstropfen. Hätte sie solche, wäre sie ganz bestimmt im Rollmaterialbestand der Weineggbahn.

Ich habe mir schon Gedanken gemacht, ob ich ihr europäische Puffer verpassen soll; so abwegig wäre dies nicht einmal, sind doch damals tatsächlich einige ganz ähnliche Dieselloks aus den USA nach Europa exportiert worden.

Allerdings wäre eben ein kleiner süsser, nordamerikanischer Nebenbahn-Zug mit einigen kurzen Güterwägelchen und einem passenden Caboose (dem Equvalent des europäischen Güterzugbegleitwagens) eine schöne Ergänzung meiner Sammlung. Nebenbahnen a la Weineggbahn sind und waren in den USA nicht unüblich, man nennt sie dort Shortlines.



Mit diesem Lokomotivchen hier und meiner HIER vorgestellten Galloping Goose wäre eigentlich schon ein ganz anständiger Grundstock für eine amerikanische Weineggbahn vorhanden, der Vineyard Railroad Company…



Und dazu ein kleiner Nachtrag: Ich habe mir einmal diesen Güterwagen im oberen Bild von Liliput aus der Wühlkiste eines Händlers in München erstanden. Mit dem Ziel ihn irgendwann einmal - in viiiielen Jahren, wenn ich nichts anderes mehr zu tun habe - in einen „State of Weinegg Products“-Wagen umzulackieren. Ich finde der Blechaufbau des Originalwagens hat doch durchaus entfernte Ähnlichkeit mit dem richtigen „State of Maine“-Klassiker der Bangor & Aroostook. Soll ich dieses Projekt um viiiele Jahre vorverlegen? Passende Decals liessen sich bestimmt auftreiben. 

 



Kommentare

Beliebte Posts