Unter diesen Umständen

Die Forchbahn ist eine Meterspurbahn - eigentlich eher ein Überlandtram - die vom Vorplatz des Bahnhof Zürich-Stadelhofen durch den Stadtkreis 8 über die Forch nach Esslingen fährt. In Esslingen hatte sie bis 1949 Anschluss an die gleichartige Uster-Oetwil-Bahn, welche an ihrem Endpunkt in Oetwil wiederum Anschluss an die Wetzikon-Meilen-Bahn bot, ebenfalls ein Überlandtram.



Schon früh hatte ich Kontakt zu diesen hellrot-beigen Zügen mit genau diesem Triebwagen. Zuerst hauptsächlich an den Wochenenden, wenn meine Familie mit der Forchbahn zum Wandern aus der Stadt fuhr. Später als fast tägliches Verkehrsmittel, wohnte ich doch für einige Jahre in der Nähe der Forchbahn. Gut, ich hätte - und habe - damals auch das Tram der Linie 11 bei den entsprechenden Fahrten nehmen können. Als bekennender Bähnli-Fan, nahm  ich doch gerne den weniger kurzen Weg und die längere Fahrzeit in Kauf, damit man statt mit dem schnöden Tram, mit einer „richtigen“ Bahn fahren kann.



Modelle der Forchbahn? Mehr oder weniger Fehlanzeige. Bis ein Verein, der sich dem historischen Erbe der Forchbahn annimmt, eine kleine Anzahl Modelle bei Malutram herstellen liess. Da musste ich natürlich zuschlagen! Es gab für mich einen Triebwagen und einen passenden Personenwagen dazu. Das Vorbild dieses Personenwagens war übrigens zusammen mit einem anderen von einem deutschen Überlandtram zur Forchbahn gelang und wurde in meiner Zeit ausschliesslich in der morgendlichen Rushhour eingesetzt, zusammen mit genau diesem Triebwagen. Weil diese beiden Wagen, neben anderen aus Lausanne für die Rushhour-Züge, über keine Türblockierung verfügten, musste bei jeder Tür ein Mitarbeiter dafür sorgen, dass während der Fahrt niemand aus dem Zug viel. Für diesen Dienst wurden wahrscheinlich Werkstatt-Mitarbeiter eingesetzt, denn in meiner Erinnerung trugen sie Überkleider und Oberalls. Gelegentlich fuhr ich selbstverständlich diesen Zug zur Arbeit und kam ich jeweils zu spät. Aber hin und wieder war’s das wert! 😉



Was soll ich zu den beiden Modellen sagen? Wenn sie nicht mit Erinnerungen an die Vorbilder verbunden wären, wäre mein Attribut wahrscheinlich: eher weniger gelungen. Sind sie doch schon sehr handgeschnitzt. Aber unter diesen Umständen und aus Mangel an Alternativen möchte ich sie nicht missen.


Der Verein, der diese Triebwagen herstellen liess, hat sich einmal noch einem moderneren Vorbild angenommen, den Be 8/8 mit den Baujahren 1976 bis 1986. Für eines dieser Modelle hätte mich selbstredend auch interessiert. Diese wären allerdings von einer Firma Signalmeister hergestellt worden. Und um diese Firma mach‘ ich einen so grossen Bogen, in der Dimension etwa vergleichbar mit der Mondumlaufbahn. Ich weiss auch nicht, ob es diese Modelle je zu kaufen gab.

In meinem Keller befände sich noch das Modell eines griechischen Stadler-GTW, von Signalmeister. Wenn es jemand von Euch haben möchte, soll er sich bei mir melden. Es wäre günstig zu haben. 🙂


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