Farbvarianten

Die Montafonerbahn im Österreichischen Bundesland Vorarlberg verbindet Bludenz an der Arlbergstrecke der ÖBB mit Schruns, dem Hauptort des Montafons. Für Modellbahner ist sie interessant, weil sie in neuerer Zeit Fahrzeuge einsetzte, welche z.T. entweder gebraucht von Staatsbahnen übernommen wurden, oder aus einer Serie identischer Staatsbahnfahrzeuge stammen. Was soviel bedeutet, wie, dass Modellbahnproduzenten auf der Basis von schon existierender Modelle Farbvarianten herstellen können.


Vor etlichen Jahren wurde dies z.B. von Roco gemacht, in dem man das Modell der ÖBB-Baureihe 1045 in den Farben der MBS aufgelegt hatte. Die Montafonerbahn hatte tatsächlich zwei Loks aus dieser Baureihe übernommen und in ihrem gelb-roten Farbschema lackiert.


Aus Beständen der SBB hat sich die Montafonerbahn auch ehemalige Schnellzugswagen zugelegt und ebenfalls farblich angepasst. Weil Roco diese Wagen ebenfalls schon im Sortiment hatte, entstand auch hier eine Farbvariante.


Ob diese Lok zusammen mit diesen Wagen tatsächlich fahrplanmässig eingesetzt wurde, bezweifle ich allerdings, denn die Lok wurde primär für den Güterverkehr angeschaft und die Wagen liefen zwischen einem Steuerwagen und einem Elektrotriebwagen als Pendelzug.


Als die Montafonerbahn auf der Suche nach neuen Pendelzügen war (u.a. als Ersatz für die oben beschriebenen ex. SBB-Wagen), konnte die Österreichische Rollmaterialindustrie nichts passendes anbieten. In der Schweiz lief damals allerdings gerade die Produktion von NPZ-Zügen für die SBB, welcher sich die MBS anschliessen konnte. Inzwischen sind insgesamt vier NPZ-Züge bei der MBS im Einsatz.


Da Liliput das entsprechende SBB-Pendant in ihrem Katalog hat, war es ein Einfaches auch hier eine Farbvariante nach MBS-Vorbild zu fertigen.
In diesem Jahr wurde zudem von Brawa eine Dampflok angekündigt, deren Vorbild vor etlichen Jahren als Nostalgielok durchs Montafon dampfte.


Genau so, wie bei den Modellen der Montafonerbahn ging es beim abgebildeten Triebwagen der Taunusbahn bzw. der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn AG vonstatten: die Taunusbahn brauchte dringend Triebwagen und konnte sich einer Lieferung der Baureihe 628 für die DB anschliessen. Auch hier ist Roco sprichwörtlich auf den fahrenden Zug aufgesprungen, in dem man den entsprechenden Triebwagen aus dem normalen Programm in dieser Farbgebung als Sonderserie auf den Markt brachte.


Das Besondere am Vorbild dieses Modells ist, dass es sich um zwei gekuppelte Triebwagen der Baureihe 628 handelt, die meisten Züge der DB bestehen aber aus einem Triebwagen BR 628 und einem motorlosen Steuerwagen Baureihe 928.


Die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn AG hat dann nochmals zwei (?) solcher Triebwagen geordert, bei diesen ist allerdings die mittlere Einstiegstüre anders gestaltet. Einer dieser Triebwagen wurden inzwischen an die Norddeutsche Eisenbahngesellschaft verkauft und verkehrt heute im selben Farbschema, wie der HIER vorgestellte Triebwagen der NEG. Ob man sich dieses Triebwagens auch noch annimmt?...

Eine weitere Privatbahnvariante eines Staatsbahntriebwagens ist der erst vor wenigen Tagen erstandene VT07 der Regentalbahn im wunderschönen Bayerischen Wald.


Bei diesem Triebwagen handelt es sich um die Farbvariante des DR VT 135 von Tillig. Auch diesen Triebwagen gab es im Original, allerdings hat die Regentalbahn den Triebwagen mit den dritten Spitzenlichtern und anderen Hörnern ausgerüstet, aber ich denke, dies sind Kompormisse mit denen man leben kann, bzw. muss, oder sonst gezwungen ist, selbst Hand anzulegen.


Die abgebildeten Triebwagen sind absichtlich (noch) nicht zugerüstet, weil die befestigten Zurüstteile in der Verpackung verbiegen oder sogar abbrechen könnten.

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